Keine Apotheken vor Ort -

bald in vielen Kommunen Realität?

Bild Keine Apotheke vor Ort

Fragt man die Einwohnerinnen und Einwohner von unseren Städten und Gemeinden nach den wichtigsten Dienstleistungen und Einrichtungen der Daseinsfürsorge in ihrer Heimat, dann spielt die medizinische Betreuung und Versorgung eine ganz entscheidende Rolle. Für die Menschen ist es wichtig, sich hier jederzeit gut aufgehoben und betreut zu wissen. Untrennbar dazu gehört neben (Haus-) Arztpraxen, Physiotherapie und mehr, die Apotheke vor Ort.

Diese ist viel mehr als ein Schnelldiscounter oder eine anonyme online Einkaufsplattform. Hier wird durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, allen voran die Apothekerinnen und Apotheker, eine unverzichtbare, kompetente und vertrauensvolle Betreuung und Beratung gewährleistet. Diese kennen oft ihre Kundschaft seit vielen Jahren persönlich und können somit auch gut einschätzen, welche individuellen Dinge für die Verschreibung und die Einnahme eines Medikaments zu beachten sind. So lassen sich schon im Vorfeld mögliche Komplikationen und Nebenwirkungen auf ein Minimum begrenzen und gesundheitliche, aber auch dadurch nachfolgende Kostenrisiken vermeiden oder doch zumindest stark vermindern. Diese persönliche Beratung kann keinen online Dienst, kein Telefongespräch und kein Videotelefonat ersetzen.

In unseren Apotheken gilt seit jeher ein gutes und vertrauensvolles Miteinander von Mensch zu Mensch. Der Kunde und seine Gesundheit stehen im Mittelpunkt. Das ist bei rein gewinnorientierten Kapitalgesellschaften und deren Aktionären sicherlich anders. Die großen Online-Anbieter haben ihren Sitz zudem oft im Ausland und zahlen in Deutschland keine Steuern und Abgaben.

Die rund 17.000 Apotheken in Deutschland beschäftigen hingegen in qualifizierten Arbeitsplätzen rund 140.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese gut ausgebildeten Fachkräfte sind mit großem Einsatz und Verantwortungsbewusstsein für ihre Kundinnen und Kunden da.

Wer hier durch Einsparungen und Kürzungen ansetzen will, gefährdet einen ganz wichtigen Teil der Gesundheitsversorgung unserer Bevölkerung. Krankheiten und akute Behandlungsbedarfe lassen sich nicht per Gesetz und Verordnung von oben diktieren, wann es gerade recht wäre, dass sie eintreten.

Patientinnen und Patienten haben ein Recht darauf, dass sie verlässlich und an allen Wochentagen ihre Apotheke vor Ort aufsuchen können. Dass sie weiterhin eine gute und kompetente Beratung erfahren und darüber hinaus im Notfall stets eine offene Apotheke in ihrer Nähe vorfinden. Dies gilt für alle Altersgruppen, besonders aber auch für ältere Menschen. Deren Anteil an der Bevölkerung nimmt bekanntlich immer mehr zu. Die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Versorgungssicherheit der Kunden und Patienten müssen über allem stehen.

Deshalb kann es uns, den (Ober-)Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern nicht gleichgültig sein, so die Haltung bei der Klausurtagung im Oktober 2024, wenn die Bundesregierung den Apotheken als unverzichtbare Einrichtungen der Daseinsfürsorge in unseren Städten und Gemeinden immer mehr und weiter Beschwernisse, Verordnungen und Verpflichtungen auferlegt, die den dauerhaften Fortbestand unserer Apotheken massiv gefährden. Gute Arbeit und gute Qualität sind nicht umsonst zu haben. Sie kosten Geld, denn auch unsere gut ausgebildeten Apothekerinnen und Apotheker haben ein Recht auf eine faire und angemessene Bezahlung, die mit der Entwicklung der Zeit Schritt hält.

Es ist an der Zeit, mit Nachdruck einzutreten und zu handeln für eines der wertvollsten Dinge, die wir vor Ort haben:

Unsere Apotheken!

Quelle: Gemeindetag Baden-Württemberg

(Erstellt am 18. Oktober 2024)